• Ferienstress

    Es tu mir wirklich leid: Sie müssen mich jetzt wieder in Französisch lesen (aber ich verspreche Ihnen, dass Sie in dieser Rubrik dann und wann mal mit einem exklusiven Deutschen Beitrag verwöhnen werde!) denn ich werde nicht weiter in Deutschland publizieren. Ich habe zwar mit einer göttlichen Energie und Geduld versucht die Herrschaften etwas geistreiche Lebenskunst zu unterrichten, aber darin waren sie wohl nicht sehr interessiert. Ich bekam nur Anregungen über meine Schreibfehler. Ja, das ist „klein“, dass find ich auch. Vielleicht wäre ich auch erfolgreicher gewesen, wenn ich Aufsätze geschrieben hätte über wie man seine Schnurrsenkel bindet oder ob olivengrüne Socken bei einem kanariengelben Taschentuch passen? Nun gut. Und so fand ich dann eines Tages meine Beiträge zwischen der Rubrik „Wäsche“ und einem leeren „Wohnen und Leben“- Titelkopf. Mehr brauche ich Ihnen doch hoffentlich nicht zu erklären.

    Nobel geht die Welt zu Gründe! A propos Nobel: nicht alle Deutschen haben Probleme mit dem Wörtchen SNOB! Diesen Monat erscheint ein neues Heft von Kosmopolis, die interkulturelle Zeitschrift aus Berlin, (bestimmt schon bekannt bei den intellektuellen Snobs unter Ihnen), woran ich mitgearbeitet habe. Mein Beitrag heisst: „Lob (eines Snobs) auf die Anonymität.“ Herta Müller, Nobelpreisträgerin Literatur 2009, hat auch einen noch nicht veröffentlichen Beitrag geliefert. Das ist doch supersnobistisch, oder?

    Sonst muss ich Ihnen leider mitteilen, dass ein Deutscher Verlag meinen kurzweiligen Ratgeber mit dem Titel „Kleines Stilbrevier für Schlampen“, überhaupt  nicht lustig und nicht genügend komplex fand, und politisch vielleicht auch etwas zu unkorrekt, wegen der Krise und so. Humor ist natürlich eine Privatsache. Man kann sehr intelligent sein, und eine bestimmt Art Vergnügtheit oder Ausgelassenheit nicht verstehen. Und ehrlich gesagt, hatte ich wirklich keine Lust auf eine umfassende Auseinandersetzung über die Hersteller und Marken im Luxus-Bereich. Das wäre doch eher eine Aufgabe für eine Assistentin. Das Brevier sollte doch kompakt sein damit es wahrlich in jeder, ob Gucci oder Hermès, Damenhandtasche passt! Als ob in diesen unstabilen Zeiten die stilgerechte Femme du Monde kein Recht auf Frivolität hat und ich kein Recht zum Faulenzen!

    Die Krise ist wie die Migräne: sie dient als Ausrede  für Alles. Dass der Verkauf von Champagner immer steigt wenn es die Welt mal wieder schlecht geht, das zeigen jedenfalls die Statistiken. Kaufen Sie denn nicht mehr Sekt als gewöhnlich?

    Ich verspreche meinen Deutsche Freundinnen also zu Weilen einen kleinen Ausschnitt. Garantiert ohne Kochrezepte. 100% Snobismus nur für Damen.  Because you’re worth it.  Ich werde Euch doch nicht so im Stich lassen! Lieber Himmel, ich werde ja sentimental!

    Ich weiss nicht ob man es Ihnen schon zugeflüstert hat: ich werde diesen Sommer eine Woche in Stuttgart verbringen! Hat man BMW oder einen sonstigen Automobilfabrikant schon benachrichtigt, dass ich dringend einen dezenten Chauffeur und ein Gefährt brauche?  Ist das Weingut Graf Adelmann schon informiert dass ich bald in der Nähe bin? Ist die Lufthansa noch immer pünktlich? Ach, ich hasse diesen Ferienstress!